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Niederösterreich

Im heutigen Niederösterreich – Wien und Niederösterreich bildeten bis 1920 eine Einheit - entstanden die ersten Arbeiter-Turnvereine im heutigen „Industrieviertel“. Der erste Arbeitersportverein in Wiener Neustadt, der „Arbeiter- Turnverein Vorwärts“ wurde am 2. September 1899 ins Leben gerufen. In Mödling erfolgte die Gründung eines eigenen Turnvereins bereits 1898. 1905 wurde zum ersten Mal gekickt – in Wilhelmsburg bei St. Pölten gründeten Arbeiter einen Fußballverein.

 

Die Jahre 1934 bis 1945 - der ASKÖ war verboten - zerstörten auch in Niederösterreich viel und entsprechend schwierig gestaltete sich der WIederaufbau in diesem flächenmäßig großen Bundesland.

In Niederösterreich warn die ersten Nachkriegsjahre dem organisatorischen Wiederaufbau gewidmet. Obwohl schon drei Jahre seit dem Kriegsende vergangen waren sah man sich beim ersten Landestag am 4. Dezember 1948 veranlasst, deutliche und scharfe Worte zu der prekären Lage zu finden: „Seit dem Niederbruch der faschistischen Gewaltherrschaft sind wir auf dem diesjährigen Landestag in der Lage, auf eine Periode organisatorischer Aufwärtsentwicklung zurückzublicken. Obwohl mehr als drei Jahre seit dem Einmarsch der alliierten Truppen, die uns von der Hitlerherrschaft befreit hiben, vergangen sind, haben sich die Lasten des Krieges noch immer nicht vermindert.“

Letztlich waren es aber Ende 1947 doch immerhin 612 Vereine mit 33.251 Mitgliedern, die den Betrieb wieder aufgenommen hatten. Otto Schneidmadl (Präsident) und Otto Tobola (Obmann) wurden bei der Landeskonferenz am 29. November 1947 gewählt.

Auch in Niederösterreich machte sich bereits eine verstärkte Aktivität der ASKÖ-Angehörigen in Fachverbänden bemerkbar. Die Grundlagen dafür waren die Beschlüsse des vorangegangenen Jahres, sich an der Arbeit im gesamten österreichischen Sportgeschehen zu beteiligen. Erschwerend für die Verbandsarbeit in diesem flächenmäßig großen Bundesland waren seit jeher die großen Entfernungen und die zahlreichen Pendler, die über weniger Freizeit verfügten.

Politisch war es für die ASKÖ in Niederösterreich schwierig, die gewünschten Veränderungen zu erreichen. Vor allem bei der Schaffung eines Landesgesetzes für den Sport biss man sich lange Zeit buchstäblich die Zähne aus. Mit entsprechender Hartnäckigtkeit verfolgt wurden die ersten Ansätze dazu 1968 sichtbar und später die gesetzliche Grundlage auch geschaffen. Die ASKÖ-Funktionäre im Landessportrat und Landesfachrat konnten sich nun endlich einbringen.

Die Affinität zum Leistungssport wurde in Niederösterreich am Beispiel einer eigenen Sportlerehrung für Staats-, Europa-, und Weltmeister sichtbar.

Selbstverständlich für die Niederösterreicher war nicht nur die Teilnahme an den überregionalen Sportfesten des ASKÖ. Bei fünf Landessportfesten mit ASKÖ Landesmeisterschaften und Massenveranstaltungen wurde die Organisationskraft unter Beweis gestellt.

Ein Hauptaugenmerk galt immer der Ausbildung, insbesondere auch der Funktionärinnen und Funktionäre. Eigene Kurse wurden veranstaltet und die Bundeskurse eifrig beschickt. Die Suche nach Funktionären wurde auch ganz gezielt betrieben, man erstellte frühzeitig einen Jugendkader und startete die ersten Versuche eine Übungsleiterausbildung.

Zur aktuellen Entwicklung und der Zukunft nehmen der Präsident LAAbg. Bgm. Rupert Dworak und der langjährige Landessekretär Kurt Ebruster Stellung.

Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak:

Wie siehst du deinen Landesverband in deinem Bundesland positioniert?

Im Fokus unserer Verbandstätigkeit stehen auch im Jahr 125 Jahre Arbeitersport in Österreich die Sportvereine als - aus der Gesellschaft nicht wegzudenkender -  zentraler Bestandteil. Die wieder stark steigende Zahl unserer Mitgliedsvereine ist der beste Beweis für unsere besondere soziale Bedeutung und Aufgabe. Mit unseren darüber hinausgehenden Aktivitäten im Bereich Bewegungs- und Gesundheitsförderung haben wir uns hier eine Vorreiterrolle in Niederösterreich erarbeitet, die es gilt weiter auszubauen und zu stärken..

Welche Schwerpunkte hat dein Landesverband aktuell, worauf bist du besonders stolz?

Eine professionelle und fachlich fundierte Beratung und Betreuung der Mitgliedsvereine in fast allen Fragen, die in der täglichen Vereinsarbeit auftauchen sowie die organisatorische und finanzielle Unterstützung der Sportvereine, um unseren tausenden ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre eine erfolgreiche Tätigkeit zu erleichtern. Ganz aktuell wird unsere Mitarbeit bei der Umsetzung der täglichen Bewegungs- und Sporteinheit der wesentliche Schwerpunkt für die nächsten Monate sein.

Wo geht die Entwicklung deines Landesverband in den nächsten Jahren hin?

Die Fortsetzung des erfolgreich eingeschlagenen Weges als moderne Dienstleistungsorganisation mit einer ständigen Weiterentwicklung unserer Programme und Projekte wird die nächsten Jahre kennzeichnen. Gemeinsam mit unseren Partner in den Gemeinden, den Schulen, der Arbeiterkammer Niederösterreich oder der Wiener Städtischen Versicherung sowie ganz besonders der Vereine werden wir mit innovativen Projekten und Maßnahmen das Ziel aus der NÖ-Sportstrategie 2020 mit einer 20 %igen Steigerung der aktiven NiederösterreicherInnen zielstrebig verfolgen.

Landessekretär Kurt Ebruster:

Der Neunkirchner ist einer der profiliertesten Landesgeschäftsführer, ist er doch schon seit Beginn der 1990er-Jahre für die ASKÖ NÖ tätig und hat viele Entwicklungen aktiv miterlebt.

Wie siehst du deinen Landesverband in deinem Bundesland positioniert?

Mit fast 530 Vereinen haben wir uns als zweitgrößter Sportdachverband und moderner Dienstleister in der Betreuung unserer vielen Mitgliedsvereine, deren Zahl in der letzten Zeit wieder sehr stark steigend ist, etabliert. Mit unserem vermehrten Engagement im Bereich gesundheitsfördernder Bewegungsprogramme, um einer möglichst großen Anzahl von Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern ein gesundes und erfülltes Bewegen zu ermöglichen, nehmen wir auf diesem Sektor eine führende Position als innovativer Sportverband ein.

Welche Schwerpunkte hat dein Landesverband aktuell, worauf bist du besonders stolz?

Die Schwerpunkte in der täglichen Arbeit liegen sicherlich auf der Vereinsbetreuung mit allen Facetten, die in der Tätigkeit unserer tausender Funktionärinnen und Funktionäre in der Praxis auftauchen. Weitere aktuelle Schwerpunkte sind: Mitarbeit bei der Pilotierung der täglichen Bewegungs- und Sporteinheit, die Fortführung des erfolgreichen Modells Betriebliche Gesundheitsförderung sowie das Projekt Mobiler Fit-Check.

Wo geht die Entwicklung deines Landesverband in den nächsten Jahren hin?

Wir werden als Landesverband den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen. Mit gezielten Maßnahmen zur Förderung der Tätigkeit unserer Mitgliedsvereine werden wir das Ziel Serviceorganisation für eine große Zahl an Sportvereinen zu sein, auch in Zukunft konsequent weiter verfolgen. Ständig steigende Anforderungen an unsere ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre werden uns veranlassen, unser Betreuungsangebot weiter zu professionalisieren und schrittweise immer weiter auszubauen und weiterhin eine der treibenden Sportkräfte in Niederösterreich sein zu können. Dass die Vereine einen starken Dachverband für ihre Interessebsvertretung brauchen, beweisen die vielen wertschätzenden abr auch auffordernden Rückmeldungen deutlich.



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