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Vorarlberg

Im Westen hieß es zuerst „Berg frei“

Wenn schon im Namen des Bundeslandes der Berg steht, der zwischen Vorarlberg und dem restlichen Österreich emporragt, ist es wenig verwunderlich, dass die Naturfreunde die ersten waren, die als Verein des Arbeitersports eine eigenständige Gruppe ins Leben riefen.

Diese Organisation gründete 1905 in Dornbirn die erste Gruppe, gefolgt von Feldkirch zwei Jahre später 1907. Auch die Radfahrer ergriffen im gleichen Jahr die Initiative, es entstand der „Arbeiterfahrradverein Bregenz 1907“.

Die Arbeiterturner bildeten im Ländle die Nachhut. In Bludenz wurde erst 1912 ein Arbeiterturnverein gegründet. Am 27. April 1913 folgte mit dem „Arneiterturnverein Vorwärts Bregenz-Vorkloster“ der zweite.

Auch in Vorarlberg stellte der Weltkrieg eine Zäsur dar. Fast alle Männer wurden „eingezogen“ und der Wiederaufbau verlief langsam. Im ersten Jahrzehnt nach dem Krieg kam nur rund ein Dutzend Vereine wieder in Schwung. Bezirksturnfeste, es waren schon richtige Großveranstaltungen, als Zeichen erstarkten Selbstbewusstseins gab es in Vorarlberg jährlich ab 1926.

Wie sieht sich die ASKÖ Vorarlberg heute durch Präsident Eckart Neururer und Landesgeschäftsführer Rajko Schermer:

ASKÖ-Vorarlberg-Präsident Eckart Neururer:

"Unser Landesverband hat sich in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt. Die Anzahl der Vereine wurde ebenso gesteigert wie der Bekanntheitsgrad. Bei sportpolitischen und vielen sonstigen Entscheidungen (wie tägliche Bewegungs- und Sporteinheit, Migrantenbetreuung ...) sitzt die ASKÖ Vorarlberg als kompetenter Partner mit am Tisch.

Die ASKÖ Vorarlberg unterstützt die Vereine finanziell, durch Beratung von der Förderung bis zur Trainerweiterbildung. Die Kooperation zwischen den Vereinen wird durch eine alljährliche Weiterbildungsveranstaltung gefördert.

Mehr Kinder und Jugendliche zum Vereinssport zu bringen -  ist ein Ziel des Landesverbandes. In Feriensportwochen, bei Schnupperstunden in Schulen, durch „Kinder gesund bewegen“ und auf sportlichen Spielefesten können Kinder und Jugendliche „ihre Sportart und ihren Verein“ finden und damit eine lebenslange Bewegungskarriere starten.

Alle Menschen in Vorarlberg sollen einen Zugang zu Informationen und Angeboten im Bereich gesundes Leben und Bewegung haben/erhalten. Der Landesverband arbeitet deshalb eng mit staatlichen Institutionen, gemeinnützigen Organisationen und ihren Vereinen zusammen. Personen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund standen hier die letzten Jahre im Focus.

Die Kooperation zwischen den Dachverbänden, dem Olympiazentrum Vorarlberg und den Fachverbänden wird mit einem gemeinsamen Weiterbildungskatalog und einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung umgesetzt.

Ein Kurssystem, organisiert durch den Landesverband, ermöglicht die Teilnahme an gesundheitsfördernder, sportartenunspezifischer Bewegung, welche im Vereinsbereich eher selten angeboten wird. Das Projekt „Offene Turnhallen“ wurde speziell für Jugendliche eingeführt, die keinem Verein angehören. Die Marktgemeinde Lustenau öffnet jeden Samstagabend ihre Turnhallen. Dort können sich Jugendliche sportlich unter Aufsicht eines ASKÖ-Übungsleiters bewegen. Kreativität und Selbstorganisation werden damit ebenfalls gefördert. Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse hat die Kompetenz der ASKÖ erkannt und arbeitet seit Jahren  in verschiedenen Projekten, wie z .B. „Schule bewegt gestalten“, mit dieser zusammen.

Ausblick

Die ASKÖ Vorarlberg befindet sich in einem ständigen Aufwärtstrend. Zur Fortführung wird mittelfristig ein eigenes ABC (Allgemeines Bewegungs Center) angestrebt, um die Ideen in Bewegungsprojekte umsetzen zu können und das Kurssystem auszubauen. Weiterhin soll langfristig die Anzahl der Vereine erhöht und die Kooperation mit dem Olympiazentrum und dem Sportreferat des Landes Vorarlberg verstärkt werden. Die ASKÖ Vorarlberg sieht sich in einer Vorreiterrolle für ein aktives, bewegtes Leben. Unser Hauptziel – jedem seinen Sport."

ASKÖ Vorarlberg Landesgeschäftsführer Rajko Schermer:

"Unser Landesverband setzt zahlreiche Schwerpunkte zur Förderung der Sports, z. B.  in den Bereichen Vereine und nichtorganisierte Bewegungsinteressierte/Sportler. An erster Stelle stehen die Vereine mit ihren Mitgliedern. Hier wird eine Betreuung von der finanziellen Förderung bis zur Beratung im Vereinsrecht angeboten. Ziel ist eine Entlastung der ehrenamtlichen Funktionäre und Trainer, damit diese die Vereine nach innen und außen entwickeln können sowie Rechtssicherheit haben.  Besondere Unterstützung (Förderungen, Bereitstellung von Trainern, etc.) -   erhalten die Vereine bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Weiterhin bietet der Landesverband den Vereinen vielfältige Möglichkeiten, um ihre Vereine in Bildungseinrichtungen zu präsentieren und damit neue Mitglieder für sich zu begeistern.

Bewegungsinteressierte können das umfangreiche Kurssystem nutzen. Hier trainieren sie unter Anleitung ausgebildeter Trainer und Übungsleiter. Diese Kurse werden als Einstiegsbereich für den organisierten Sport und für eine lebenslange Bewegungskarriere gesehen.

Ausblick

Das große Ziel der nächsten Jahre ist der Bau eines eigenen ABC-Centers zur Weiterentwicklung des Kurssystems und als Trainingszentrum für die Vereine. Weiterhin stehen die ehrenamtlich Tätigen stark im Fokus des Landesverbandes. Sie sind maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der Vereine und werden als Dienstleister gesehen. Viele Vereinsmitglieder sind nicht mehr so engagiert wie vor zwanzig Jahren. Dadurch lastet auf den wenigen engagierten Ehrenamtlichen die ganze Breite der Aufgaben, sodass die Führung häufig einem Zweitjob gleicht. Es gilt, diese Entwicklung einzudämmen, sonst müssen  die Beiträge aufgrund von Professionalisierung massiv steigen. Die Meinung der ASKÖ Vorarlberg ist eindeutig: jedermann und jederfrau soll sich „Sport“ leisten können. Der Vereinssport lebt schließlich aufgrund der persönlichen Bindung zwischen den Mitgliedern. Das Motto soll lauten: `Unser Sport  = aktiv miteinander`."



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