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Der Erste Weltkrieg

Im Sommer 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Viele Arbeiter mussten einrücken, der Betrieb kam in vielen Vereinen zum Erliegen. Aus Linz wissen wir, dass der Turnbetrieb im dortigen „Arbeiter- Turnverein nach einer Unterbrechung im Jahr 1916 wieder aufgenommen wurde. Nicht weniger als 45 Turner kamen pro Turnabend wieder zusammen. Dafür mag aber nicht der Sport alleine ausschlaggebend gewesen sein.

Franz Imperial, eines der Gründungsmitglieder des Arbeiter-Turnvereines, war Abteilungsleiter in der genossenschaftlichen „Spatenbrot-Fabrik“ in Linz. Er brachte zu den Turnabenden immer einige Laibe Brot mit, die von den Teilnehmern immer brüderlich geteilt wurden.

Für den Weiterbestand der Vereine war der Krieg doppelt existenzgefährdend. Die Fitness der Arbeitersportler führte dazu, dass in den ersten Wellen der zum Kriegsdienst Einberufenen besonders viele Turner zu finden waren. Manche junge Arbeiter blieben daraufhin den Vereinen fern, um nicht als besonders kriegsdiensttauglich angesehen zu werden. Auf lange Sicht konnte sich kaum ein tauglicher Mann dem Kriegsdienst entziehen. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs war fast die gesamte Bevölkerung zwischen 17 und 50 Jahren vom Militärdienst auf die eine oder andere Weise betroffen.

Die großen drei Arbeitersportorganisationen: Arbeiterturner, Arbeiter-Radfahrer und Naturfreunde hatten 1914 gemeinsam rund 70.000 Mitglieder aufgewiesen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, der etwa 17 Millionen Opfer forderte, hatten die Turner drei viertel, die Naturfreunde fast die Hälfte und die Radfahrer sieben Achtel ihrer Mitglieder verloren.

Schobesberger, 241


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