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Raus aufs Land: Die Naturfreunde entstehen

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Die Naturfreundebewegung war der am dynamischsten wachsende Teil der Arbeitersportbewegung. Das Gründungsdokument der Naturfreunde ist eine Zeitungsanzeige: 1895 rief der Wiener Lehrer Georg Schmiedl mit einem Inserat in der Arbeiterzeitung zur Gründung einer "Touristengruppe" auf. Der Erfolg des Inserats war durchschlagend: Schon am ersten gemeinsamen Ausflug im April 1895 nahmen nicht weniger als 62 Arbeiter teil.

Das Ziel der Naturfreundebewegung war klar: Den Arbeitern einen kostengünstigen Weg in die Natur und in die Bergwelt zu eröffnen. Die Ziele der "Naturfreunde", die als Verein noch im September 1895 gegründet wurden, trafen den Nerv der Zeit. Bereits 1898, nur drei Jahre nach der Gründung, reisten die Naturfreunde mit einem eigens angemieteten Sonderzug nach Salzburg.
Naturfreundegruppen erschlossen Wege in den Bergen, widmeten sich der für einfache Menschen eben erst erschwinglich werdenden Photographie und verfolgten auch den neuen Wintersport "Skilauf". Schon 1906 wurde eine eigene Wintersportsektion gegründet.

Die Naturfreundeidee, die in Wien geboren worden war, schlug rasch auch jenseits der Grenzen der k.u.k. Monarchie Wurzeln. Über die internationalen Verbindungen der Sozialdemokratischen Bewegung wurden das Konzept der Naturfreunde exportiert. 1905 bestanden bereits mehrere Ortsgruppen in der Schweiz und eine in München, 1910 erreichte die Naturfreundebewegung Paris, London und New York.

Naturfreundegrupppen

  • 1897: Steyr
  • 1898: Rohrbach, Neuberg, Linz, Floridsdorf
  • 1899: Graz, Kapfenberg, Liesing
  • 1900: Kindberg, Leoben, Wiener Neustadt
  • 1901: Bruck, Knittelfeld, Wartberg, Wolfsberg, Salzburg
  • 1902: Innsbruck, Klagenfurt

Um 1914 hatte die Naturfreundebewegung weltweit bereits 30.000 Mitglieder, knapp die Hälfte davon im Ausland.


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