All diesen Widrigkeiten zum Trotz entstand ein regelrechter „Vereinsboom“. Aus der Sicht der Arbeiter, geboren aus der Not waren unter diesen ersten Zusammenschlüssen Konsumvereine, Krankenkassen, Hilfsvereine und auch Bildungsvereine zu finden.
Der Wiener Arbeiterbildungsverein konstituierte sich als einer dieser „Vereinspioniere“ auf Basis des neuen Gesetzes schon am 15. Dezember 1867. Und wenn man im Paragraph 2 seiner Statuten nachliest, dann findet sich dort der erste Hinweis auf den Arbeitersport: „Der Verein sucht seinen Zweck zu erreichen durch volkstümliche wissenschaftliche Vorträge, Unterricht … durch Pflege des Gesanges, geselliger Unterhaltungen und Turnen… .“
Auch Sponsoren gab es damals schon, die nicht unbedingt dem politischen Lager der Arbeiter zuzuordnen waren. Man verwies in den ersten Jahresberichten stolz auf Spenden von „Großkapitalisten“ und beehrte sich im Gegenzug einige Erzherzoge sowie Minister zum Vereinsball einzuladen.