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Sport ist gesund, Arbeit macht krank

Der Gesundheitsaspekt stellt heute einen der zentralen Aspekte des Sports dar. Allerdings nicht den einzigen. So wird zum Beispiel angesichts magerer Erfolge bei Olympischen Spielen der Ruf nach täglichen Bewegungseinheiten in Schulen laut. Auch am Beginn der Arbeitersportbewegung stand eine Diskussion um den gesundheitlichen und sozialen Wert des Sporttreibens. Im Mittelpunkt standen allerdings nicht Höchstleistungen sondern die Menschen – Kinder, Frauen, Männer. Arbeit macht krank. Einseitige körperliche Überbeanspruchungen, mangelnde hygienische Bedingungen und auch fehlendes Gesundheitsbewusstsein wurden als Gründe dafür geortet.

Dieser Erkenntnis folgend wurde auch die Werbetrommel gerührt: „Der Turnrat des Allgemeinen Turnvereines in Wien erwartet, daß unter unseren Klassengenossen sich immer mehr die Erkenntnis Bahn brechen werden: Es müsse auch für den arg mißhandelten Körper des Arbeiters etwas getan werden, und richtet an seine Parteigenossen und Genossinnen die Aufforderung, den Arbeiter-Turnorganisationen zahlreich beizutreten.“

Wer sich allerdings diesem und ähnlichen Aufrufen anschloss musste nicht selten die einzig verbliebene Freizeit am Sonntag opfern. Bei einem gesetzlichen Höchstausmaß von 10 Stunden Arbeit pro Tag war der 12-Stundentag dennoch weit verbreitete Realität. Und das an 6 Tagen in der Woche. Die damalige Gewerbeschule für Jugendliche stand am Sonntag von 8 bis 12 Uhr auf dem Programm. Was blieb für den Sport? Der Sonntag-Nachmittag.


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