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Die Festkultur nach 1945
Vorbild war die Arbeiterolympiade
Die großen Arbeitersportfeste der Zwischenkriegszeit, allen voran die Arbeiterolympiade 1931 in Wien, waren Ausdrucksmittel der Stärke der Bewegung. Die Massendarbietungen standen für die Ideale der Arbeiterkultur, die ihr Ziel in der Solidarität und im gemeinsamen politischen Kampf sah.
Nach 1945 wurde versucht, auch bei den Festveranstaltungen an diese Tradition anzuknüpfen. Die Regie der Massenübungen, der Aufmärsche und der kulturell geprägten theatralischen Darbietungen standen im Geiste sozialistischer Inhalte.
Neben diesen „Bundesfesten“ gab es noch zahlreiche weitere Großveranstaltungen, seien es die „Sportwerbetage“, die Landessportfeste, Alterstreffen, Kinder- und Jugendtreffen oder die Veranstaltungen zum 1. Mai. Große Bedeutung hatten auch die Gymnaestraden und die Beteiligung an internationalen Veranstaltungen, etwa an den Hapoel Games in Israel.
Manche bezeichneten es als ein Wagnis und als verfrüht, als über die Abhaltung eines Bundesfestes nur wenige Jahre nach Kriegsende in den ASKÖ-Gremien diskutiert wurde. Dieses Wagnis wurde jedoch zum Erfolgsereignis. 7200 Aktive beteiligten sich im Lauf einer Woche an den Bundes- und Festmeisterschaften. In 24 Sportarten und 261 Bewerben wurden Wettkämpfe oder Schauvorführungen ausgetragen. Arbeitersportler und –sportlerinnen aus 10 europäischen Staaten waren zum Zeichen internationaler Solidarität bei den Wettkämpfen vertreten. Das Fest dauerte neun Tage und in ganz Wien wurde geturnt, gespielt und endlich wieder Freude am Sport gezeigt.
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Sechs Jahrzehnte einer sehr wechselvollen geschichtlichen Entwicklung, sowohl des Arbeitersports als auch Österreichs, waren seit den Anfängen 1892 verstrichen. Der ASKÖ rief zur 60-Jahr-Feier in Linz auf.
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Vier Tage lang – vom 14.bis 17. Juli stand Graz im Mittelpunkt des Arbeitersports. Und es konnte auch einen Rekord verbuchen was die Zahl der teilnehmenden SportlerInnen betrifft – 13.000 kamen zum Bundesfest in die steirische Landeshauptstadt. Fast könnte man meinen, dass es schon zu einem großen ASKÖ-Fest dazugehört, eine neue Sportstätte zu eröffnen. In Graz war es das vom Unterrichtsministerium erbaute Liebenauer Stadion.
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Beim internationalen Bundesfest mit etwa 10.000 TeilnehmerInnen aus dem Inland und 2.000 ausländischen Gästen standen genau diese aus 13 Staaten kommenden SportlerInnen im Mittelpunkt des Interesses. Es war die Parole des ASKÖ ausgegeben worden, dass der Ausweitung des CSIT (Arbeitersport-Internationale) verstärktes Augenmerk zu schenken sei.
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Die Entscheidung, das fünfte Bundesfest der 2. Republik in Salzburg auszutragen brachte eine ganze Reihe logistischer Herausforderungen mit sich. Die erwarteten 10.000 Festteilnehmer entsprachen damals einem Zehntel der Stadtbevölkerung. Dazu kamen noch die Touristen. Salzburg wies auch nicht gerade eine ideale öffentliche Verkehrsausstattung auf, dafür aber große Distanzen zwischen den 34 Sportstätten.
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