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Sportanlagen, Ruinen und Bombentrichter

Sportler als Bauarbeiter 03-04 Aufbau_Sportanlage.jpg

Schutt wegräumen, Bombentrichter zuschütten, Gebäude flicken und wieder aufbauen, das waren nach dem Krieg die vordringlichen Arbeiten – auch in den ASKÖ-Vereinen. So groß der Drang nach sportlicher Normalität auch war, die Realität sah anders aus. Für die Menschen stand die Sicherung des Lebens, Nahrungsbeschaffung, Gesundheitsversorgung und die politische Unsicherheit im Vordergrund. Auf politischer Ebene war es die Schaffung eines demokratischen Österreich.

Trotzdem wurden beim Wiederaufbau wahre Wunder vollbracht. Kaum Baumaterialien, Werkzeuge oder Maschinen und Transportmittel waren vorhanden, was mit viel Idealismus und Improvisation ausgeglichen wurde. Noch heute sind zahlreiche Gebäude und Anlagen, die damals mehr oder weniger mit bloßen Händen errichtet wurden in Verwendung.

Erinnerungen aus Gesprächen mit Funktionären des WAT Brigittenau beschreiben die Situation in blumiger Weise:

Karl Baumruck: „Unser Sportplatz war ursprünglich ein Hundedressurplatz. Im 1928 Jahr hat dann der Schutzbund dem Platz neu aufgebaut“.

Antonia Brunner „… die Arbeitslosen, unter der Woche, den Natureislaufplatz, alles haben sie selber gemacht.“ Karl Brunner „… nach 1938 hat ihn die WAF bekommen, die Leichtathletiksektion, dann sind die Fußballer dazugekommen“.

Karl Baumruck: „Nach dem Krieg waren neun Bombentreffer drinnen. Dann haben ihn die Russen übernommen. … Als Sportplatz hat man ihn nicht bezeichnen können. Krautacker war übertrieben. Mistgstättn war auch übertrieben. … Nachdem kein Gras gewachsen ist, haben wir halt einmal einen Klee angebaut. Da haben wir einen billigen Kleesamen bekommen, und das Spielfeld war voll Klee.“



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