Standen in den 1970er- und 1980er-Jahren bei den Sport-Dachverbänden noch die Einbindung von immer mehr Vereinen und die Unterstützung der Sportarten im Vordergrund (man war mittlerweile sehr stolz auf sportliche Erfolge der Sportlerinnen und Sportler), so drehten sich mit Beginn der 1990er Jahre die sportpolitischen Anforderungen. Der Gesamtsportverband ASKÖ mit seinen Zentralen Vereinen ARBÖ, Naturfreunde, ASKÖ-Flugsportverband und Arbeiterfischereiverband betreuten 3755 Vereine (1989) in über 80 Sportarten und in allen 9 Bundesländern. Eine gewisse Sättigung war erreicht, die sportinteressierten Menschen in Österreich richteten ihre Aufmerksamkeit vermehrt auf Trendsport und Bewegungssport.
Mit dem Tod des allseits beliebten ASKÖ-, ÖOC- und BSO-Präsidenten Kurt Heller kam der knapp 50jährige Wiener ASKÖ-Präsident und erfahrene Politiker Franz Löschnak 1989 eher unerwartet zum Vorsitz im ASKÖ-Bundesverband. Löschnak erkannte die Zeichen der Zeit und hielt bereits im Jahr 1989 am Bundestag in Salzburg im Rahmen einer Enquete ein viel beachtetes Referat mit dem Thema „Sport und Freizeit 2000“. Dabei stellte er folgende Themen in den Vordergrund: Arbeit ist nach wie vor ein Krankheitsverursacher, die Lebensqualität für alle Menschen muss verbessert werden, Sport für alle ist das Ziel. Zwar gab er ein lautes "Ja" zum Spitzensport ab, merkte aber an, dass Spitzensport immer mehr Kommerz wird und ein Auseinanderdriften von Berufs- und Breitensport festzustellen ist.
Der seit 2008 regierende Sportminister Norbert Darabos beauftragt die 3 Sport-Dachverbände mit der Aktion „Kinder gesund bewegen“. Ziel ist es, durch geeignete Experten des Sports für mehr Bewegung in Kindergärten und Volksschulen zu sorgen. Dazu weiß man: bewegte und fitte Kinder können bessere Lernergebnisse erzielen. Mit einem Pilot im Burgenland geht es los.
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1986 fing mit Günter Schagerl ein einzelner motivierter Mitarbeiter in der ASKÖ-Fit-Abteilung der Bundesorganisation an. Ab 1998 kamen KollegInnen in den Bundesländern dazu, ab 2006 werden mit Bundesmittel in allen Bundesländern Fit-KoordinatorInnen finanziert. Mittlerweile hat jeder ASKÖ-Landesverband viele hauptamtliche MitarbeiterInnen und einige bereits ehrenamtliche Fit-Ausschüsse - das ASKÖ-Fit-Netzwerk wird immer größer.
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Im Zuge des Bundes-Sportförderungsgesetzes 2006 wird die Verbandsförderung erstmals auf zwei Säulen gestellt: Grundförderung und Projektförderung (bei den Dachverbänden fast ausschließlich für den Fit-Bereich). Nachdem die ASKÖ im Gegensatz zu den anderen beiden Dachverbänden im Fit-Bereich bereits flächendeckend aktiv ist, bewirbt sich die ASKÖ mit einem großen Projekt. Alle Landesverbände werden eingeladen, ihre Einzelprojekte in "Themen-Stockwerke" einzugliedern. Die Stockwerke ergeben zusammen das „ASKÖ-Haus“ für Fit-Projekte.
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Unter dem Namen „Fit-Dialog“ organisiert Günter Schagerl von 2007 an jährliche Diskussionsveranstaltungen zu bedeutenden Themen. Ein tolles Projekt heißt „Fit Start“, es soll vor allem arbeitslose Menschen aktivieren und für den Wiedereinstieg ins Berufsleben fit machen. „Fit-Start“ wird sogar vom AMS unterstützt erstmals in Gramatneusiedl, dort wo in den 1930er-Jahren die Arbeitslosen von Marienthal gelebt haben, vorgestellt. Im Rahmen eines Fit-Start-Dialogs fordert Schagerl u.a. das neue Berufsbild „Bewegungsbetreuer“.
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Seit der Einführung eines Fit-Referates (später Fit-Abteilung) im Jahr 1985 beschäftigt man sich intensiv mit der Entwicklung der Fitness und Gesundheitsförderung im Sport. Sie ist mit den Jahren das zweite sportliche Standbein neben der Betreuung des Wettkampfsports geworden. Eine Fülle von neuen Projekten wurden in den letzten 30 Jahren gestartet, teils aus Eigenantrieb, teils aufgrund von speziellen Beauftragungen der öffentlichen Hand.
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1994 ist es soweit: der ASKÖ Gesundheitsfrosch heißt ab sofort „Hopsi Hopper“ und startet seine Erfolgsgeschichte. Der grüne Frosch begeistert Kinder von 3-10 Jahren und motiviert sie zu gesunder Bewegung. Das Staatsekretariat für Sport richtet 38 Nachwuchs-Multiplikatoren-Stellen ein, für die ASKÖ ist Mag. Daniela Nikl dabei, die mit Günter Schagerl das Erfolgsmodell „Hopsi Hopper“ in den kommenden Jahren weiter entwickelt.
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ASKÖ-Fit beginnt 1985 und macht zunächst mit Langsam-Lauf-Treff von sich reden. In einer Zeit, in der die Marathon-Szene so richtig durch startet und viele für bessere Laufzeiten trainieren, bedeutet das gemütliche und gesundheitsorientierte Laufen einen Gegensatz. Doch immer mehr Menschen schließen sich der Idee Günter Schagerls an, aus Langsam Laufen wird eine Massenbewegung.
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1985 richtet die ASKÖ-Bundesorganisation als erster großer Dachverband ein hauptberufliches Referat für Fitness und Gesundheitsförderung (Mag. Günter Schagerl) ein, das zunächst mit Langsam-Lauf-Treffs in ganz Österreich und immer neuen Ideen für sinnvollen bewegungssorientierten Sport von sich reden machte. 1992 starten erste Rücken-Fit-Kurse und Senioren-Fit-Aktivitäten und vieles mehr.
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