Im Herbst 1966 verfasste der scheidende Präsident seinen letzten Leitartikel im ASKÖ-Sport. Winterer sah den Arbeitersport an einer Wegscheide: „Wird ein bemerkenswerter Zeitabschnitt erreicht – und dies trifft für den Arbeitersport demnächst zu -, so ist es nicht nur üblich, sondern auch richtig, die Lage zu überblicken. Man schaut den Weg zurück und gibt über das Geschehen Rechenschaft, davon ausgehend, legt man auch für den weiteren Weg die Richtung fest.“
Dementsprechend blickte Winterer nicht nur auf die vergangenen 75 Jahre zurück, sondern wagte auch einen Blick 25 Jahre in die Zukunft. Vier Phasen der Arbeiterbewegung seien da zu erkennen: Das erste Viertel sei dem Kampf gewidmet gewesen, das zweite dem Aufstieg, das dritte stand unter dem Eindruck von Zerstörung und Wiederaufstieg. Das nun vor der ASKÖ liegende vierte Viertel sah Winterer als „Vollendung“ an: Um diese zu erreichen sei „Sport auch in den Höchstleistungen als Körperkultur auszuüben und alle diesem Bekenntnis entgegen stehenden Tendenzen, Beweggründe und Interessen immer wieder abzulehnen.“ Genügend Sportplätze und die Bekämpfung von „schädlichen Einflüssen von Technik und Wirtschaft“ seien Herausforderungen, die der Arbeitersport bewältigen könne, wenn er „die Körperkultur zu einer die Menschheit schützenden und beglückenden Bewegung“ mache. Viele Themen der Gegenwart sind damals schon präsent.
BILD: ASKÖ Sport 1966, Winterer
ASKÖ-Sport, 11 1966, 6