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1992 Wien - Zum 100. Geburtstag ein Riesenfest. War es das letzte seiner Art?

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Großveranstaltungen waren durch die Jahrzehnte eine Manifestation von Größe, Stärke und Macht. Zum 100. Jahrestag der Arbeitersportbewegung ging in Wien natürlich ein Event über die Bühne, bei dem der Hunderter gebührend gefeiert werden sollte. Aber war es zugleich ein letztes Mal, da dieses Zeichen der Größe Platz greifen sollte. Haben sich die Zeiten geändert, wie hat sich die ASKÖ geändert?

Die ASKÖ hat im Lauf ihrer Geschichte auch eine eigene Festkultur entwickelt, mit der sie sich stets am Puls der Zeit befand. So trug sie auch zu ihrem Jubiläum der rasanten Entwicklung zum multimedialen Zeitalter Rechnung – und verzichtete zum Leidwesen aller Traditionalisten auf einen großen Festzug. Moderne spielerische Formen haben dem „Aufmarschieren“ endgültig den Rang abgelaufen. SO ist auch zu erklären, dass der Höhepunkt der „Sportvision 2000“ in einem Sportmusical bestand.

Angesichts des 100-Jahr-Jubiläums verwundert es nicht, dass sich die ASKÖ-Organisationen mit ganzer Kraft ins Zeug gelegt haben und eine in jeder Hinsicht großartige Veranstaltung auf die Beine stellten. Von 4. bis 12. Juli stand Wien im Zeichen der ASKÖ. Von beflaggten Staßenbahnen bis zum Riesenfest auf dem Rathausplatz. Neuerlich waren 13.000 Sportlerinnen und Sportler aus 32 Nationen bei 120 Wettkämpfen aktiv. Das große Publikum fand man allerdings bei Veranstaltungen wie dem Donauinselfest, beim Sport und Gesundheitsland und bei der Kultur. Am Rathausplatz ging das Sportmusical „Deep Inside“ in Szene. Wie überhaupt die Kultur wertvolle Anteile des Sportfestes gestaltete. Der Maler Christian Ludwig Attersee schuf das Festplakat, die Weltstars Lala Brooks und Julius Dilligard jr. von den Commodores sorgten für hochgradigen Musikgenuss und Gernot Langs (LANXX) zeichnete als Autor, Regisseur und Produzent für das Sportmusical verantwortlich.

Ein Riesenschritt zu einer neuen Festkultur

Das Fest zur Eröffnung auf dem Wiener Rathausplatz war eine Mischung traditioneller Vorführungen mit Gymnastik-Varianten, Kampfsportmosaik, neuen Sparten wie Frisbee, Football und Baseball, mit dem Versuch Sport und Kultur auf neuen Bahnen miteinander zu verbinden. Der Schritt ist jedenfalls beim jungen Publikum gut angekommen, manch Ältere berichteten von „ohrenzerfetzenden“ Klängen… Auch die Regie bei der sechs Stunden dauernden „Sportvision 2000“ hat man in professionelle Hände gelegt und damit eine spannende Show auf vier Podien, präsentiert von zwei Moderatoren, geboren. Zugleich wurde damit mehr als nur ein Schritt in die Zukunft getan, die durch die magische Zahl „2000“ allseits symbolisiert wurde.



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