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Radfahren wurde zur Kunst

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Einen neuen Zweig des Radfahrens haben die Neunkirchner Radler für sich entdeckt, das „Reigenfahren“. Dafür waren spezielle Fahrräder nötig, die man gemeinsam anschaffte, in der Hoffnung, die Investition durch Vorführen auf Kirtagen wieder hereinzubringen. Das Vorhaben misslang und die Räder mussten vier Jahre später blutenden Herzens wieder verkauft werden. Der Verlust schmerzte derart, dass sich der Neunkirchner Obmann Konlechner entschloss, mit eigenem die inzwischen nach St. Valentin verkauften Räder aus der eigenen Tasche zurückzukaufen und dem Verein zur Verfügung zu stellen.

Gleichzeitig entstand eine weitere Sportform: das Radballspiel. Neunkirchen entwickelte sich zur Hochburg beider Sportarten.

Auch wenn der Arbeitersport dem Wettkampfgedanken eher ablehnend gegenüberstand war es gerade beim Radfahren naheliegend, sich im Rennen zu messen. Daher gründeten die Arbeiter-Radfahrer 1903 eine eigene Rennfahrervereinigung.

Das wichtigste war und blieb aber, mit dem eigenen Vehikel gut, schnell und vor allem billig reisen zu können. So nebenbei im Radgepäck fanden sich immer wieder politische Aufklärungsschriften der Sozialdemokratie, die bei solchen Ausflügen am Land verbreitet wurden.



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