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Oberösterreich - Start in der schönen Natur

In Oberösterreich startete der Arbeitersport in der Natur. Die Naturfreunde gründeten im Jahr 1897 die Ortsgruppe in Steyr. Hervorgegangen aus einer Gruppe von Arbeitern, die zuvor noch im Deutschen Turnverein aktiv war.

Zu dieser Keimzelle zählte auch dein gewisser Franz Imperial. Als nur 16jähriger wagte er es 1898, mit seinen Genossen von den Arbeiterturnern am Maiaufmarsch teilzunehmen. Für die bloße Teilnahme an dieser Kundgebung flog er prompt von der Schule. Er wurde später einer der führenden ASKÖ-Funktionäre Oberösterreichs.

Leider war es aufgrund der miserablen wirtschaftlichen Lage den Arbeitern nicht möglich, ihre Ambitionen weiter zu steigern und den Vereinsbetrieb auszubauen.

  • Imperial Franz

Ebenfalls im Jahr 1898 gründeten die Arbeiterradfahrer in Linz ihren ersten Verein. Im Gasthaus „Zum Flugrad“ – der Name könnte passender nicht sein - traf man sich zur Gründungsversammlung.

So wirklich los ging es dann in Linz, begleitet von einem Aufruf in der Zeitschrift „Wahrheit“. „Arbeiter, Achtung!“ hieß es dort „Der Bezirksverband der Arbeiter-Vereinigungen geht gegenwärtig daran, einen lang gehegten Herzenswunsch vieler Arbeiter zu erfüllen, nämlich einen Turnunterricht, respektive Turnübungen zu veranstalten.“ Die Werbemaßnahme hat gegriffen und der Andrang war enorm. Aus dem „Turnunterricht“ wurde ein eigener Verein, der Arbeiter Turnverein Linz, gegründet ebenfalls im Gasthaus, allerdings „Zum Elephanten“.

Auch in Oberösterreich brachte der 1. Weltkrieg einen massiven Einbruch. S wird berichtet, dass für den Neustart nur noch 14 Erwachsene und 26 so genannte „Zöglinge“ des ATV Linz übrig waren.

Bierstreik

Hans Schobesberger vom ASKÖ Oberösterreich ist ein begeisterter Chronist dieses Landes und er hat eine Begebenheit notiert, die heute zum Schmunzeln anregt, aber auch zum Nachdenken über den Begriff „Solidarität“. Vor dem 1. Weltkrieg wurden die Lebensmittel immer teurer, die wirtschaftliche Lage der Arbeiter war besonders prekär. 1908 gab es Presse-Meldungen wonach die Brauereien planten, auch den Bierpreis stark zu erhöhen. Was passierte? Die Arbeiter-Radfahrer sagten das für den 6. September 1908 geplante 10. Gründungsfest ab. Kein Fest, kein Bierkonsum, kein Umsatz für die Brauerei!

Wie sieht sich ASKÖ heute durch den aktuellen Präsidenten Fritz Hochmair und Landesgeschäftsführerin Anita Rackaseder:

Wenn die ASKÖ im Jahr 2017 auf 125 Jahre Arbeitersportbewegung zurückblickt, reiht sich unser Bundesland in diese Tradition von den Anfängen nahtlos ein. In Steyr, eine der Städte mit bedeutender Arbeitergeschichte in Oberösterreich, kam es 1897 zur Gründung des ersten Arbeiter-Turnvereines. Die Anfangs- und Gründungsphase unserer Bewegung war von zahlreichen Turbulenzen geprägt. Die behördliche Auflösung im Jahr 1934 und das Verbot aller sozialdemokratischer Vereine und Verbände und auch unserer Sportbewegung markierten den Tiefpunkt in unserer Geschichte. Umso erfreulicher ist es, dass die ASKÖ all diese Widrigkeiten überstanden hat.

Wir dürfen uns aber keine Auszeit gönnen. Es kommen zahlreiche Herausforderungen in den verschiedensten Bereichen des Sportwesens auf uns zu. Die Förderstruktur soll weiter reformiert werden und die tägliche Bewegungseinheit wird auch in Oberösterreich zur Realität.

1947 wurde von unserer Bewegung bereits die tägliche Bewegungsstunde in allen Schultypen offen gefordert! Die ASKÖ war auch damals schon am Puls der Zeit. Umso mehr freut es uns, dass dieses Vorhaben 70 Jahre nach unserer Forderung nun von uns umgesetzt werden darf.

Dieser Meilenstein in der Gesundheitsförderung benötigt viel Vorbereitungsarbeit, passt allerdings gerade in diesem Jubiläumsjahr thematisch zu unserer Bewegung.

Wir haben uns als Verband in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Heute sehen wir uns als Servicestelle und moderner Dienstleister für unsere Mitgliedsvereine. Unter dem Motto Service – Betreuung – Dienstleistung unterstützen wir die FunktionärInnen täglich mit Wissen. Das ermöglicht unseren FunktionärInnen, sich auf ihre ureigene Tätigkeit zu konzentrieren: Der Unterstützung der SportlerInnen in ihrem Heimatverein.

Ein Auge auf die Vergangenheit und das andere auf die Zukunft gerichtet. Frei nach diesem Motto wollen wir auch dieses 125 Jahr Jubiläum bestreiten. Als moderner Verband müssen wir uns den Herausforderungen des Sportes stellen, dürfen jedoch unsere Grundsätze nicht vergessen. Mit dem obersten Grundsatz immer als Leitlinie für unser Handeln. Sport für alle, jedem sein Sport.

Sport Frei!



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