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Salzburg: Die "Freiheit Hallein" begann 1908

Die Keimzelle der Arbeitersportbewegung im Land Salzburg liegt in Hallein, wo im Jahr 1908 die Mitglieder der „Sozialen Arbeiterjugend“ den Beschluss fassten, den Arbeiter-, Turn- und Athletenclub „Freiheit Hallein“ zu gründen. Im Jahr 1912 kam es dann durch den „Allgemeinen Turnverein“ auch zur Gründung eines Arbeiterturnvereins in der Stadt Salzburg und am 1. Mai desselben Jahres marschierten erstmals Arbeiterturner bei einer Maikundgebung mit.

1945: In Salzburg wurden nach Kriegsende zuerst die Traditionsvereine der Arbeitersportbewegung in der Stadt Salzburg, in Bischofshofen, Schwarzach, Saalfelden und Hallein zu neuem Leben erweckt. Den Anfang machten 1945 zehn Vereine mit immerhin 4000 Mitgliedern. Das steigerte sich bis 1968 auf das Dreifache an Mitgliedern in 52 Vereinen.

Die amerikanische Besatzungsmacht installierte ein Gremium für den Sport, in dem mit Albin Schmalzhofer und Rupert Köpf auch zwei Pioniere des ASKÖ vertreten waren. Besonderen Einsatz bei den Verhandlungen mit der US-Besatzungsmacht bewies ein gewisser Georg Kopp.

Georg Kopp war seit seiner Jugend erfolgreich im Spitzensport tätig − so zum Beispiel 1926 und 1927 als Schülermeister im Skilauf. Zwischen 1937 und 1950 wurde er 24 Mal in die Auswahl des Salzburger Handballverbandes berufen.

Am 23. Juni 1947 trat Georg Kopp in den Dienst des Amtes der Salzburger Landesregierung ein. Bereits am 26. Mai 1945 war er von der Salzburger Landesregierung gemeinsam mit Karl Iser und Albin Schmalzhofer - einige Wochen später an dessen Stelle Rupert Köpf - zum kommissarischen Leiter für das Sportwesen im Land Salzburg bestellt worden und damit für die Wiederauferstehung des Sports in Salzburg nach 1945 verantwortlich. 1947 wurde er zum Landessportsekretär berufen, mit 1. Jänner 1972 zum Leiter des Referates für fachliche Angelegenheiten des Sportwesens einschließlich der Sportförderung.

Der erste Landestag fand in Salzburg am 3. Juni 1947 statt. Ludwig Bogner wurde zum Präsidenten und Rupert Köpf zum geschäftsführenden Obmann gewählt.

Angeblich war ein Initiator dieses Landestages der legendäre Schispringer Sepp „Bubi“ Bradl. Er war kein Arbeitersportler und zählte nicht zu den Verfolgten des NS-Regimes sondern setzte seine Sportkarriere fort. Von 1938, als damals 20-jähriger, bis 1941 startete er in der Mannschaft des Deutschen Reiches. 1936 sprang er als erster Mensch auf Skiern über 100 m weit. Dafür verlieh ihm das Dritte Reich wie vielen anderen Sportgrößen automatisch die Mitgliedschaft bei der SA – ein Danaer-Geschenk! Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er im Lager Glasenbach inhaftiert und durfte nicht zu den Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz reisen.

Dank der Initiative der ASKÖ-Vertreter im Salzburger Sportgeschehen wurde in diesem Bundesland schon am 16. April 1947 ein Gesetz zur Förderung des Sportwesens beschlossen. Damit war Salzburg mit Abstand der Vorreiter.

Das Interesse am Sport wurde immer größer und das „ASKÖ, Landeskartell Salzburg“, wie es nach Umbenennung von „ATS“ hieß, machte enorme Fortschritte. Auch der Leistungssport gehörte schon bald dazu – 1947 wurden die ersten ASKÖ-Bundesmeisterschaften im Schilauf ausgetragen, 1948 dann auch im Eisschießen und in der Leichtathletik. In den Siegerlisten fanden sich Namen wie Sepp Bradl, Fred Rösner, Andi Krallinger und Walter Reinhard. Und noch ein klingender Name im Sport tauchte auf: ein ARBÖ-Radsportler gewann die Österreich-Rundfahrt, es war Richard Menapace.

Es gab natürlich auch in Salzburg Großveranstaltungen der ASKÖ, allen voran das Bundesfest 1963 in der Landeshauptstadt. 18 Nationen, 24 Sparten, 10.000 TeilnehmerInnen am Festzug lautet die kurz gefasste Bilanz.

Deutlich breitensportlich orientiert war 1971 das „Freundschaftstreffen der Junggebliebenen“ mit 1000 TeilnehmerInnen. 1975 gab es einen internationalen ASKÖ-Jugend-Eislaufwettbewerb. 1983 die Internationale ASKÖ-Wintersportwoche mit 16 teilnehmenden Nationen und 1260 Aktiven.

Wie sehen der aktuelle Präsident Gerhard Schmidt und sein Landesgeschäftsführer Jan Häuslmann ihre Landesverband heute?

Präsident Gerhard Schmidt: "Nach einigen schwierigen Jahren hat sich die ASKÖ Salzburg wieder gut in der Salzburger Sportwelt positioniert. Die auch im österreichweiten Vergleich gegebene Stärke im Gesundheitssport blieb erhalten und wurde durch neue Projekte und ein umfassendes laufendes Kursprogramm noch weiter ausgebaut.

Auch die Vereinsbetreuung und  –förderung steht nun wieder vermehrt im Fokus der Verbandstätigkeit. Fast alle Vereine haben der ASKÖ in den vergangenen Jahren die Treue gehalten, auch neue haben zu uns gefunden und werden jetzt besser denn  je inhaltlich und finanziell unterstützt.

Die ASKÖ Salzburg verfügt in der Stadt Salzburg über ein breites Angebot an ausgezeichneten Sportanlagen, die vorwiegend unseren Vereinen, darüber aber auch dem nichtorganisierten Sport und Sportinteressierten zur Verfügung stehen.

Gesundheitssport, Vereinsbetreuung und Sportanlagenangebot bilden die tragenden Säulen des ASKÖ-Angebots in Salzburg. Eine Intensivierung der Agenda in den nächsten Jahren ist sicher im Bereich des Dienstleistungs- und Schulungsangebots insbesonders für Vereinsfunktionäre, aber auch für Trainer und SportlerInnen  erforderlich. Die Servicequalität der ASKÖ weiter auszubauen ist unser Anspruch der kommenden Jahre."

Landesgeschäftsführer Jan Häuslmann:

Wie siehst du deinen Landesverband in deinem Bundesland positioniert?

Die ASKÖ ist im Bundesland Salzburg der Vorreiter im Bereich gesundheitsorientierter Bewegungsförderung. Neben der Betreuung unserer vieler Mitgliedsvereine, bei denen der Schwerpunkt vor allem im Salzburger Zentralraum liegt, steht die ASKÖ in Salzburg außerdem für den Betrieb zahlreicher Sportanlagen, die alle multifunktional ausgerichtet sind und von verschiedensten Vereinen und SportlerInnen genutzt werden. Durch die freie Zugänglichkeit aller Sportstätten sind stehen diese Personen und Gruppen mit und ohne Verbandsmitgliedschaft gleichermaßen zur Verfügung. Bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Bewegungsprogramme und Projekte entwickelte sich unser Verband in den letzten 15 Jahren zu Österreichs führendem Sport-Dachverband.

Welche Schwerpunkte hat dein Landesverband aktuell, worauf bist du besonders stolz?

Die Schwerpunkte in der täglichen Arbeit liegt neben der Verinsbetreuung vor allem in den bereits angeführten gesundheitsfördernden Bewegungsprogrammen sowie im Betrieb zahlreicher Sportanlagen, die von unseren Vereinen und unterschiedlichsten Sportlerinnen und Sportlern genutzt werden. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir unseren Verband, den wir im Jahr 2012 in einem sehr schwierigen Zustand übernommen haben, nun wirtschaftlich stabilisieren und von seiner Organisationsstruktur her zukunftsfit machen konnten.

Wo geht die Entwicklung deines Landesverbandes in den nächsten Jahren hin?

Die weitere Verbesserung des Vereinsservices und der Sportstätten-Infrastruktur, die wir unseren Vereinen zur Verfügung stellen können, werden zwei Schwerpunkte unserer Arbeit in den kommenden Jahren darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt wird außerdem die Ausweitung unserer Dienstleistungen im Gesundheitssport sowie im Kindergarten- und Schulbereich betreffen.



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