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Die "1968er Resolution" und das Sportprogramm für Österreich: Bequemlichkeit überwinden

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Eine knappe aber deutliche Analyse bildete 1968 die Grundlage für das Programm der ASKÖ in den folgenden Jahren: „Bewegungsmangel, Reizüberflutungen und unnatürliche Lebensweise bedrohen die Gesundheit und damit die Leistungsfähigkeit der Menschen. Milliardenbeträge müssen aufgewendet werden, um die Arbeitsfähigkeit erkrankter Menschen wiederherzustellen.

Zur Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung ist der Sport nicht nur die beste, sondern auch die billigste Medizin. Es gibt keine Berufsgruppe und keine Altersstufe, für die regelmäßig betriebene Leibesübungen nicht eine besondere gesundheitsfördernde Bedeutung haben.“ Diese Sätze haben nichts an Aktualität eingebüßt.

Als ebenso aktuell kann man die in der Folge erarbeiteten Grundsätze im „Sportprogramm für Österreich“ bezeichnen. Langfristig sollten diese die Voraussetzungen für den Ausbau einer modernen Körperkultur schaffen.

Als notwendige Voraussetzung für eine solche Entwicklung wurden in erster Linie erkannt:

  • Maßnahmen zur Überwindung der Bequemlichkeit und zur Aktivierung des Bewegungsdranges;
  • Geeignete Sportstätten;
  • Die Reform des Schulsports;
  • Eine gute fachliche Ausbildung von Trainern und Lehrern;
  • Die Entwicklung des Sportmedizin;
  • Eine ausreichende Sportförderung.

Diese Forderungen wurden vor dem Hintergrund erhoben, dass bereits damals 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler Haltungsschäden aufwiesen, der Gesundheitszustand der Bevölkerung sich zunehmend verschlechterte und in den Schulen zu wenig Sport betrieben wurde. Die Forderung nach der täglichen Sportstunde wurde immer wieder erhoben.

Die Hälfte der österreichischen Gemeinden verfügte weder über einen Sportplatz noch über eine geeignete Sportwiese. Ebenso fehlten Turnhallen, Freibäder, Hallenbäder und Spielplätze.

Kurt Heller stellte sich von Beginn seiner Präsidentschaft einer schwierigen Aufgabe. Er wollte den Sportgedanken ins Volk tragen. Er war sich wohl bewusst, dass die Sportbegeisterung der Öffentlichkeit für Erfolge im Spitzensport leichter zu heben war als jene für den Breiten- und Gesundheitssport. Gerade deshalb stellte sie eine soziale Verpflichtung dar. Heller: „Diese Aufgaben sind zweifellos nicht so spektakulär wie andere Aspekte des Sports, dienen jedoch einer sehr großen Bevölkerungsschicht und sind somit ein wertvoller Beitrag für unser Staatswohl.“

Das „Sportprogramm für Österreich“ wurde 1972 von der SPÖ in ihr Programm für den Sportbereich übernommen, 1975 im Kapitel „Schule und Sport“ den aktuellen Bedürfnissen angepasst und bildete 1982 die Grundlage für die zweite Fassung. Wer die damaligen Schwerpunkte mit den heutigen vergleicht, wird feststellen, dass dieses Programm nichts an Aktualität eingebüßt hat.


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